Thailand

Achtung Kultur: Die Ramakien

Wandmalerei in Bangkok - Affenkönig Hanuman

Wenig bekannt in der westlichen Welt, doch was das Angebot der Szenen und Figuren betrifft seltsam vertraut: Thailand’s Nationalepos “Die Ramakien” ist eine Geschichte um Liebe und Loyalität und um den Kampf sich Gut und Böse.

Das Personal um den gottgleichen Helden Rama deckt denn auch alles ab, was noch heute eine gute Fantasy-Story braucht. Es gibt Götter und Dämonen, eine Armee von Affen und natürlich Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Ein Heldenepos geradezu!

Der böse König der Dämonen von der Insel Lanka entführt Ramas liebliche Gattin Sita, und im weiteren Verlauf geht es um Verfolgung und Befreiung der selbigen. Der wichtigste Alliierte der Hauptfigur Rama ist dabei der gottgleiche Affenkönig Hanuman, der als Affengeneral gleich eine ganze Armee befehligt und bei Bedarf auf Riesengröße anwachsen kann, um eine lebende Landbrücke für sein Gefolge bereitzustellen (oben im Bild).

Einfluss aus Indien

Fassadenträger im Wat Phra Kaeo

Das Meisterwerk thailändischer Literatur stellt eine Adaption der epochalen indischen Dichtung “Ramayana” dar. Das sieben Bücher starke Werk hat seit seiner Entstehung vor 2.000-3.000 Jahren den gesamten südost-asiatischen literarisch und kulturell beeinflusst – von Europa weitestgehend unbemerkt.

In Thailand hat König Rama I (er war wohl ein großer Fan) dafür gesorgt, dass die Sage zu dem Kampf um die Insel Lanka bleibenden Einfluss erhält. In seiner Funktion als Erbauer von Bangkok hat er um 1800 nicht nur für eine akribische Niederschrift der bis dahin jahrhundertelang mündlich tradierten Geschichte gesorgt, sondern auch eine Reihe von Wänden im berühmtenWat Phra Kaeo, dem Tempel auf dem Gelände des Königspalastes, mit Ramakien-Szenen verzieren lassen.
(Königspalast und Tempel sind unabhängig davon Pflichtprogramm jeder Thailand-Reise – prachtvoll, detailverliebt und für Europäer ungemein exotisch.)

Adaption für das thailändische Tanztheater

Schauspieler im Khon Drama

Sohnemann Rama II wiederum hat die Story für das thailändische Tanztheater adaptiert. Im Khon Drama stellen Mimen mit Hilfe von Musik, Tanz und Akrobatik die Geschichte nach – ohne selbst Worte zu verwenden. Die entsprechende Version der Ramakien wird dabei von einem Chor an der Seite der Bühne verlesen. Beeindruckend dabei die Masken der Schauspieler und Tänzer.

Für viele Thailand-Reisenden dürften diese Figuren durchaus etwas Typisches darstellen, begegnet man ihnen doch immer wieder vor allem auf den Streifzügen durch die Hauptstadt. Ein kleiner Einblick in den Ursprung der Motive ist daher durchaus lohnend!

 

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