Life in the Tropics

Humidity-Heat- statt Wind-Chill-Faktor

Icy cool - yeah!

Es kühlt wirklich! Es fühlt sich an wie ein Hauch von Menthol auf der Haut. Aber trocken, halt. Klar, ist ja auch Puder. Riecht auch gar nicht so unangenehm. Spezielle Duftstoffe, ein Wunder aus den Labors: Icy Powder – das Geheimnis der Tropen!

Nach vier Monaten ist es nun soweit. Im heißesten Monat des Jahres hat die Hitzewallung im menschlichen Körper an sich einen neuen Höhepunkt erreicht. Dass es heiß ist in Thailand, war ja schon immer klar (wir berichteten). Mit dem April haben sich jedoch tatsächlich noch einmal neue Dimensionen erschlossen. “Seriously, I’ve never sweated so much in my life as here”, konstatiert Leila. Ein ernstzunehmendes Statement, ist sie doch in Saudi Arabien aufgewachsen, was nun nicht gerade für sein gemäßigtes Klima bekannt ist.

Was dem Bergsteiger sein Wind-Chill…

Ist wird wohl wie gehabt die Kombination mit der Luftfeuchtigkeit sein, was uns hier in den Tropen die gemessenen Paar-und-Dreißig Grad im Schatten wie 48-50 Grad fühlen lässt. Was dem Bergsteiger sein Wind-Chill, ist dem Indiana Jones seine Humidity-Heat. ^^

Nun ist in jedem Fall auch klar, warum mit dem April die “hot season” (Sommer) beginnt, wohingegen die Zeit ab Dezember in Thailand auch unter dem Pseudonym “cold season” (Winter?!) firmiert. Im Januar haben wir darüber noch gelacht. Jetzt lacht keiner mehr. Denn es kühlt nicht mehr ab. Nie mehr. Nicht mal auf 25 Grad. Berechtigte Zweifel, ob das Thermometer sich jemals unter 30 bewegt. Nachts nicht, frühmorgens nicht, nach Regen auch nicht mehr richtig. Der ist auch nicht mehr, was er mal war, der gute alte Regen…

Tropische Nächte kennen keine Gnade

Auch nach Sonnenuntergang sind einfache Tätigkeiten wie Stehen, Sitzen oder Liegen bereits schweißtreibend. Liegen auf Laken aus herkömmlichen Stoff kann sogar eine echte Herausforderung werden, sobald damit gelegentliches Wenden einhergeht. Gut, wenn der Stoff erstmal klebt, kommen die Moskitos nicht mehr so gut durch.

“Moskito-Hour” war gestern

Ein nicht zu verachtendes Feature, denn unsere schläfrigen Blutsauger-Freunde (selten so lahme, wenngleich penetrante Insekten angetroffen) sind mittlerweile auch 24/7 im Dienst. “Moskito-Hour” war gestern. Zumindest auf der Phranang-Peninsula, also in Dschungelnähe, gibt es im Grunde kein Entrinnen mehr. Dreimal täglich Insect Repellent auftragen, wird zu einer überaus lästigen Routine.

In den Minuten zwischen den Repellent-Wirkphasen schaffen es die Biester dann immer noch in keiner Zeit bis zu zehn Stiche zu platzieren. So wird insbesondere das Klettern mittlerweile zu einer echten Herausforderung: a) Repellent auftragen, b) 2 Mal klettern = wie einmal geduscht, c) Repellent neu auftragen, etc.

Triathlon der Hitzewallung: Duschen, Ventilieren, Pudern

Nach Bruch im Gestänge endlich zurück auf Base: The Giant Fan

So bleibt dem Humanoiden wie so oft in der Evolutionsgeschichte nur die Anpassung und die Ausarbeitung feiner Strategien im Kampf mit den Elementen. Naheliegend beispielsweise die Steigerung der kalten Duschen auf drei bis vier Stück pro Tag. Zentral und nach ein paar Monaten mühelos im Programm auch das strategisch geschickte Positionieren von Ventilatoren im Raum. So pustet jetzt ein Standventilator vor der Dorm-Tür die tendenziell etwas kühlere (?) Luft von außerhalb in den stickigen Raum, wird dort aufgegriffen von einem kleineren Ventilator, der sie dann im Zimmer umverteilt. Nur so wird Schlafen überhaupt wieder denkbar.

Seit Songkran nun völlig neu im Programm: Kühlendes Puder. Sensationell! Kein Mensch in Westeuropa würde außerhalb eines Baby-Zimmers eine Puderdose anfassen, behaupte ich mal. Hierzulande ist das Sortiment gigantisch. Und nun ist auch klar, warum: Direkt nach einer Dusche aufgetragen, wirkt das Zeug wahre Wunder. Und wenn danach nicht gleich wieder eine dezidiert schweißtreibende Aktivität folgt (drei Minuten Stehen in der Küche, Gang zur Eisdiele oder – Gott-bewahre – Sport!), dann hält das Wunder sogar etwas länger.

One Comment

  • Suska

    Das Puder hatten wir 2006 auch fuer uns entdeckt 🙂
    Ich fand es auch fantastisch und habe mich ganzkoerperbepudert 🙂

    Schicke dir eine frische Brise von der Bay Area :*

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