Thailand,  In Transit

Komfortabler Kühlschrank auf Schienen

Ein Steward, der die Betten macht, ein Kellner für Essen und Getränke (“Want beer, Mistöö?”), zwei chefige Fahrkartenabknipser und diverse Hilfskräfte machen eine Reise mit dem Nachtzug in Thailand sehr serviceorientiert. Und sehr kurzweilig: Das singende und scherzende Personal darf getrost als äußerst fidel bezeichnet werden. Wenngleich nicht alle Mitreisenden die heitere Kaffee- und Orangensaft-Lieferung um 5:45 Uhr morgens zu schätzen wissen (“Coffeeeee, coffeeeee?!?”). 😉

Abgesehen vom bemerkenswerten Personaleinsatz überzeugt vor allem die unglaubliche Raumaufteilung in den Waggons. Eben noch wie im Wohnzimmer sitzen und klönen, im nächsten Moment am herbeigezauberten Tisch dinieren und zwei Stunden später an selber Stelle absolut komfortabel schlafen: Selbst Ikea-Designer wären vom Stauraum- und Nutzungskonzept der wenigen Quadratmeter beeindruckt.

Toiletten kein Thema

Auch das Essen, je nach Zugverbindung und Gericht mal besser mal schlechter (Bangkok – Chiang Mai schlägt jedenfalls Nong Khai – Bangkok um Längen), ist brauchbar. Und selbst die auf Asienreisen immer wieder gefürchteten sanitären Anlagen befriedigen doch durchaus die gerne etwas delikateren Ansprüche westlicher Gäste.

Allein bei der Raumtemperatur zeigt sich die “cultural gap”: Kälte ist einfach ein Luxusgut in diesen Breitengraden. Da wird auch bei einer Fahrt in der zweiten Klasse nicht gegeizt. Feinjustierung der Klimaanlage scheint wie so oft nicht möglich – nach “Aus” kommt “An”. Und “An” nach dem Geschmack eines thailändischen Zug-Stewart imitiert gefühlt eher Sibirien als das Sauerland. Aber für irgendwas müssen Socken und Fließpulli im Gepäck ja auch gut sein, nicht wahr?

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