Thailand

Kokosnussoffensive zur Hochsaison

Bäume des Himmels

150 Menschen sterben pro Jahr durch fallende Kokosnüsse. Vielleicht ein schneller Tod, aber sicher nicht schön. Auf einer Halbinsel, die einstmals eine Kokosnussplantage war, gibt es daher Einiges zu tun, um die zahlreichen Gäste vor einem Unfall zu bewahren.

Die “Bäume des Himmels” werden in der Version mit hohen Stämmen bis zu 30 Meter hoch und die Früchte wachsen ganz oben, kurz vor den Palmblättern. Und sie wachsen dauernd: Das ganze Jahr über kann man ernten. 50 – 80 Früchte pro Palme. Da kann man in einem Ressort mit 700-800 Palmen schon ein paar Leute dauerhaft beschäftigen. Zur Unterstützung der festangestellten Kokosnusspflücker kam nun zwecks Krisenprävention vor der Hochsaison ein Experte aus Ko Samui mit seiner Crew vorbei.

Beruf Kokosnusskletterer

Thailand's bekanntester Kokospflücker: Shai

Der Prozess an sich geht dabei wie schon seit Jahrhunderten vonstatten: Irgendjemand muss halt die 30 Meter hochklettern und die Früchte abseilen oder runterwerfen. Mancherorts wird der Job von trainierten Affen übernommen. In Railay ist es Gärtnersache. Ein loser Gurt, der den Menschen an den Stamm bindet und eine spezielle Klettertechnik machen’s möglich. Es gilt als sehr anstrengend und hält dem Körperbau der Berufsgruppe nach zu urteilen auch ordentlich fit.

Shai, der Kokosnussfachmann aus Samui, ist entsprechend ausgestattet und berichtet ganz stolz, dass er überdies in Thailand berühmt sei. “Ich war schon ganz oft im Fernsehen”, erzählt er beim Fototermin, und drückt uns eine DVD mit dem Zusammenschnitt seiner Auftritte in die Hand. Die offenbart, dass er offenbar nicht nur erfolgreicher Kokosnusspflücker, sondern auch Profi-Turner und der Trendsetter von Highlining auf einem besseren Hanfstrick ist. Ohne mit der Wimper zu zucken, balanciert er in über 20 Meter Höhe auf einem einfachen Seil von einer Palme zur nächsten.

Ernte für Anfänger

Etwas einfacher ist da doch die Ernte an den niedrigeren Bäumen, den putzigen 4 -6 Meter hohen “Zwergpalmen”. Und sie sind es auch, welche die etwas süßeren Trink-Nüsse zum Direktverzehr produzieren. Das Wasser gilt als sehr rein, weswegen es in Thailand unter anderem für rituelle Zwecke verwendet wird. Die Erzeugnisse der hohen Palmen dagegen finden sich vorwiegend am Herd wieder – in Curries und Suppen.

Und unnützes Wissen, letzter Teil: Die Kokosnuss ist keine Nuss, sondern eine Steinfrucht. So.

 

3 Comments

  • Jun

    Wenn man so einen Body vom Kokosnusspfücken bekommt, frag ich mich,warum die Fitnesscenter noch keine Kurse dafür anbieten. Sowas wie “Fit-Pflück” oder “Kokos-Power”. Wahrscheinlich ist es ein logistisches Problem, keine Ahnung wie man solche Palmen in das Gym kriegen könnte.

  • CRA

    @ Jun: Ein interessanter Ansatz. Lena und ich sitzen gerade in der neuen Wohnung und stellten gerade fest, dass mein Gewichts- / Kräfteverhältnis in Krabi noch teilweise gut war 🙂 Hoffen Dir gehts gut! @ SVI: Have fun in the sun!

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