Kambodscha

Die Mutter aller Tempel

Kein Zweifel: Angkor Wat ist nach wie vor die Mutter aller Tempel. Der “Tempel, der eine Stadt ist” gilt weithin als das größte religiöse Gebäude der Welt und steht heute oft synonym für ein gigantisches Areal mit hunderten (!) von Tempelruinen, von dem aus die Gottkönige der Khmer in ihren besten Zeiten weite Teile Südostasiens regierten.

Die so genannte Angkorianische Periode in der kambodschanischen Geschichte dauerte vom frühen 9. bis ins 14. Jahrhundert. Auf seinem Zenit bevölkerten mehr als eine Millione Einwohner das politische, relgiöse und soziale Zentrum des Khmer-Reiches – zu einer Zeit als London gerade einmal 50.000 Seelen zählte. Angkor Wat selbst und der bemerkenswerte Gesichtertempel Bayon in den Mauern der Stadt Angkor Thom stammen aus dem 12. Jahrhundert.

Horden aller Art

Seit 1992 UNESCO-Weltkulturerbe stehen die Ruinen bereits viele Jahre auf der Liste von Touristen aller Art und Provenienz. Kulturreisende, die direkt nach Siem Reap fliegen, spazieren hier neben Rucksackreisenden, die sich nach Tubing in Vang Vieng  und Party in Bangkok eine Dosis Bildung holen. Hotels und Restaurants catern für wirklich jeden Geldbeutel und Geschmack.

Die “stillen” Tage, die ich hier an Weihnachten 2000 verleben durfte, sind in jedem Fall lange vorbei. Die Horden vermeiden und gleichzeitig die wichtigsten Tempel ansehen, ist eine fast unlösbare Aufgabe geworden. Sonnenaufgang ist keine schlechte Idee. Wirklich ruhig wird es aber nur in den Randbereichen und bei den weiter entfernt gelegenen Tempeln – bis zu 60/70 Kilometer kann der Tempelsüchtige in jede Richtung fahren und wird noch fündig.

“One day only? Sacrilege!”

Die Lonely Planet macht klare Ansagen: Die Tempel verbinden gemäß des Urteils der Backpacker-Bibel die epische Größe der Großen Mauer in China und die Detailverliebtheit des indischen Taj Mahal mit dem Symbolismus und der Symmetrie der Pyramiden in Ägypten. “One day at Angkor Wat? Sacrilege! Don’t even consider it, as there is no greater concentration of architectural riches anywhere on earth.”

Meine Bildergalerie zeigt Aufnahmen von zwei verschiedenen Besuchen (jeweils ein Tag) der drei Haupttempel Angkor Wat, Bayon in der Stadt Angkor Thom und der mittlerweile auch aus dem Angelina Joli-Streifen “Tomb Raider” bekannte Ta Prohm. Letzterer ist als einer der wenigen Tempel noch in dem Zustand belassen, in dem die ersten europäischen Entdecker die Bauwerke vorfanden – unrestauriert und vom der Natur überwuchert.

Leave a Reply

Your email address will not be published.